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Huflattich

Tussilago farfara

Zusammen mit den Arten der Gattung Petasites (Pestwurz) ist der Huflattich, Tussilago farfara L., der Frühlingsbote unter den Korbblütengewächsen (Asteraceae, Compositae). In Gesellschaft mit Winterling, Schneeglöckchen und Frühlingsknotenblume können wir die blühenden Sprosse schon kurz nach der Schneeschmelze im Februar bis Mai meist herdenweise antreffen. Die derben, oberseits rasch verkahlenden, unterseits dicht weißfilzigen Blätter der Pflanzen erscheinen gewissermaßen mit Verspätung. Die Köpfchenschäfte sind mit grünen oder roten Schuppenblättern dicht besetzt. Darauf sitzen meist einzelne Köpfchen, die rund 300 zungenförmige, weibliche Randblüten und 30-40 zentrale Röhrenblüten (siehe Detailfoto) enthalten, bei denen nur mehr die männlichen Blütenorgane (Staubblätter) funktionsfähig sind. Da die Narben der Randblüten bedeutend früher entwickelt sind als der Pollen in den männlichen Röhrenblüten, kann so die Selbstbestäubung verhindert und eine Kreuzung zwischen verschiedenen Köpfchen gewährleistet werden.
Bemerkenswert ist auch die Bewegung, die die Köpfchen im Laufe eines Tages ausführen: gegen 5 oder 6 Uhr abends oder auch bei schlechter Witterung früher schließen sich die Köpfchen und nehmen eine nickende Stellung ein, um sich am nächsten Morgen wieder aufzurichten und zu entfalten.
Schon während der Fruchtreife beginnt der Köpfchenschaft abzusterben. Im Sommer sind daher meist nur die Blätter des Huflattich zu sehen; selten kommt es im August zu einer zweiten Blüte der Pflanzen.
Die Früchte, die wie die Früchte des Löwenzahns mit einem haarigen Schirmchen (Pappus) ausgestattet sind, zeichnen sich durch eine äußerst schnelle Keimung aus: Schon innerhalb von 48 Stunden erscheinen die Keimblätter der Jungpflanze. Diese bildet alsbald unterirdische Ausläufer, ehe sie im zweiten Jahr abstirbt. Die verbleibenden Ausläufer stellen nun den Ausgangspunkt für neue Pflanzen dar. So erklärt sich das flächige Auftreten der Huflattich-Pflanzen.
Huflattich gilt als eines der ältesten Hustenmittel. Als Tee getrunken, wirken die in der Pflanze enthaltenen Schleimstoffe lindernd bei trockenem Reizhusten und Bronchitis.

Freiland