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Adonisröschen

Frühlings-Adonisröschen - Adonis vernalis

Das Frühlings-Adonisröschen gehört zu den kennzeichnendsten Vertretern der östlichen Steppenrasengesellschaften und kommt in Deutschland auf Trockenrasen und in lichten Fichtenwäldern vor. Aus dem tiefwurzelnden, kräftigen unterirdischen Rhizom werden bereits im Frühjahr (April - Mai) zahlreiche blühende und nichtblühende Sprosse getrieben. Die stengelständigen Laubblätter sind (2- bis 4-fach fiedrig) in schmallineare Abschnitte zerteilt. Die großen Blüten mit den 10 bis 20 seidig glänzenden Kronblättern öffnen sich nur bei Sonnenschein und wenden sich dann stets der Sonne zu. Im Unterschied zu vielen anderen Gattungen der Hahnenfußgewächse fehlen dem Frühlings-Adonisröschen Nektarien. Die Blüten werden von pollensammelnden Bienen oder pollenfressenden Käfern und Fliegen besucht. Adonis vernalis ist myrmekochor, das heißt die mit einem nährstoffreichen Gewebeanhängsel versehenen Früchtchen werden durch Ameisen verschleppt.

Das in Deutschland ursprünglich viel weiter verbreitete Frühlings-Adonisröschen weist heute ein stark disjunktes (zersplittertes) Areal auf und ist in seinem Bestand stark gefährdet. Es ist gegen Beschattung sehr empfindlich und kommt bei Überwachsung der Standorte durch Bäume und Sträucher nicht mehr zur Blüte bzw. verschwindet langsam. Dagegen wird es an seinen Wuchsorten durch Beweidung eher gefördert, da das Vieh die sehr giftigen Pflanzen im allgemeinen meidet. Eine ernsthafte Bedrohung ging zeitweise von der Ausbeutung der heimischen Bestände zur Gewinnung der Herzdroge Adonidin aus. Eine ständige Bedrohung stellen „Blumenfreunde“ dar, welche die attraktiven und im Frühjahr weithin sichtbaren Pflanzen nur zu gerne pflücken oder für den heimischen Garten ausgraben.